Wildkräuterpfad
mit Wildbienen-Nistwand im Umläufle
Ein Stück Wildnis mitten in Tuttlingen
Als der Donaupark entstand, konnte der BUND schon in den 1980er Jahren ein Stück Wildnis mitten in der Donauaue erhalten und die natürlich gewachsenen Wildkräuter in einem beschilderten Lehrpfad für die Besucher und Schüler erklären.
Zwischen Minigolf und Bahndamm, gelang es dem BUND 2003 im Rahmen der Kleinen Gartenschau („Trilogie“) dieses Gelände ganz neu zu gestalten. Entlang der schmalen Pfade entstanden verschiedene Biotope wie Steinriegel, Magerwiesen, Feuchtmulden, Trockenmauern, Hecken und Bäume. Hier hat sich eine Natur-Oase ganz von selbst entwickelt, in der kein Gärtner pflanzt oder für Ordnung sorgt.
Bald wuchsen über hundert verschiedene Wildkräuter-Arten, die von Frühjahr bis Herbst durch ihre Blüten Wildbienen, Hummeln and andere Bestäuber anlockten.
Wer sich etwas Zeit nimmt, erlebt, wie es hier summt, brummt, zirpt und krabbelt begleitet von den Vogelstimmen in den umgebenden Büschen und Bäumen.
Wildbienen-Nistwand
Mittendrin im Gelände haben wir eine Wildbienen-Nistwand gebaut, die den verschiedenen Wildbienenarten die notwendigen Brutröhren und Hohlräume bietet, die sie für die Entwicklung ihrer Nachkommen brauchen und die sie leider in der ausgeräumten Umgebung nicht mehr finden.
Ansprechpartner
- Albrecht Manz
- Albrecht.Manz@bund-tuttlingen.de
„Meine Planskizze für die Umgestaltung der ebenen Fläche des alten Kräuterpfades begeisterte 2002 all die freiwilligen Helfer.
Die grobe Vorarbeit leistete ein Bagger. Er grub sich bis zum Grundwasser tief in das Kiesbett der Urdonau, die hier einst floss. Berge von Donauschottern türmten sich neben den Senken zu Hügeln auf. Mit Pickeln, Schaufeln und Schubkarren folgte die Handarbeit.
Es war eine tolle Gemeinschaftsleistung wie die BUND-Aktiven mit tatkräftiger Hilfe von Schülern die Wege anlegten, Steine bewegten und Trockenmauern errichteten. Gepflanzt wurde nur eine umgebende Hecke mit allen wichtigen heimischen Sträuchern, die bald als Anschauung für Schulklassen im BIO-Unterricht im Freien gerne besucht wurde.
Was für eine Überraschung als noch im selben Jahr ein Blütenmeer des weißen und gelben Steinklees den blanken Kies überzog. Es macht bis heute große Freude, die natürliche Sukzession der Pflanzendecke Jahr für Jahr zu verfolgen.
Es begeistert mich, dass bis heute die Wildbienen-Nistwand das ganze Jahr über von wechselnden Wildbienenarten aufgesucht wird und ihre Larven dort überwintern. Es ist spannend den Kindern zu zeigen, wie sie ihre Lochgröße wählen, Nahrung aus der Umgebung heranschleppen und nach der Eiablage ihre Löcher sorgsam verschließen. Und dabei völlig ohne Risiko – da Wildbienen sich nicht an uns stören und auch nicht stechen können.“
– Albrecht Manz
Willst Du dabei mithelfen?
So schön es ist – es gibt im Wildkräuterpfad immer etwas zu tun!
Im Laufe der Jahre zeigte sich, dass aus Magerflächen mit besonderen Pflanzen nährstoffreiche Flächen wurden, die verfilzen und verbuschen.
Durch ein gestaffeltes Mähkonzept, punktuelles Ausmagern des Bodens, und beherztes Eingreifen gegen den Hartriegel erhalten wir den wilden Kräuterpfad als Nahrungsgrundlage für Insekten und Lebensraum fürAmphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger.
Das gibt's zu tun:
- Regelmäßig vorbeischauen- (Ideal für Besucher, die sowieso vorbeikommen)
- Wir wollen „unsere Oase“ sauber halten – Müll sammeln (leider)
- Bei Mähaktionen mitmachen (mähen, abrechen, wegbringen, kompostieren)
- Wer Pflanzen kennt, kann die Beschilderung typischer Pflanzen wiederbeleben
- Unsere Wildbienen-Nistwand erneuern helfen und Nisthilfen für den eigenen Garten bauen. (ideal gemeinsam mit Kindern, Jugendgruppen, Vereinen, Freunden)
- Wir suchen Paten für den Wildkräuterpfad, die uns unterstützen