Streuobstwiesen
Im Frühjahr erstrahlen die Streuobstwiesen in ihrer wunderschönen Blütenpracht und sind uns allen eine wahre Freude. Die meisten dieser Bäume sind richtig alte Persönlichkeiten mit Höhlen, Moosen und Flechten. Wir wissen, dass so eine Streuobstwiese einen sehr artenreichen Lebensraum darstellt.
Gleichzeitig sehen wir die zunehmenden Lücken aufgrund von Alter, Trockenheit und Schneebruch. Durch fachgerechten Schnitt eines Altbestandes, Nachpflanzungen und Jungbaumpflege können wir zum Erhalt beitragen. Durch gemeinsame Aktionen auf der Wiese können wir Menschen begeistern und sensibilisieren.
Der BUND Tuttlingen betreut eine ca. 100 Jahre alte Streuobstwiese mit ca. 600 Altbäumen. In den letzten Jahren haben wir über 200 Jungbäume gepflanzt und viele Altbäume beschnitten. Im Herbst sammeln wir die Äpfel für unseren „Tuttlinger Apfelsaft“.
Obstbaumlehrpfad auf dem Honberg
Der Obstbaumlehrpfad auf dem Honberg ist ein gutes Beispiel für die Sortenauswahl der Obstbäume. Sicher gab es dort einmal auch den Klarapfel, der auf den Tuttlinger Höhen erst Mitte August reif wurde.
Wichtiger waren die klassischen Herbstsorten wie die beiden markanten Kaiser-Wilhelm-Birnbäume in der Mitte der Wiese bis hin zu den späten Lagersorten Boskop und Bohnapfel, die bis in den Mai verfügbar waren. Beim Steinobst setzte man auf die bewährte Wangenheimer Frühzwetschge.
Gewagt sind die drei Bäume der wärmebedürftigen Mirabelle von Nancy. Mit Kindern der Karl- und Holderstöckleschule wurde die erste Reihe am Weg im Rahmen von „Plant for the Planet“ angelegt. Hierbei wurden die ersten Walnußbäume auf den Honberg gepflanzt.
Apfel-Mango-Saft Projekt
Wir beteiligen uns auch am Apfel-Mango-Saft-Projekt des hiesigen Eine-Welt-Ladens. Der Saft, der inzwischen das FairTrade-Siegel trägt, besteht aus Mango-Mark von den Philippinen und Äpfeln aus der Region.
Wir haben hierfür die Äpfel von zwei städtischen Streuobstwiesen gesammelt. Sammlung und Logistik werden zurzeit neu aufgestellt.
Ansprechpartner
- Heidi Mattheß
- Alfons Schwab
„Egal, welche der vielen Tätigkeiten ich auf der Wiese mache, es ist immer eine besondere Form von Abstand zum Alltag. Ich genieße die Ruhe, Vielfalt und Schönheit, sehe aber auch die Verletzlichkeit der Natur.
Unglaublich ist, wie vielen Gefahren ein Jungbaum ausgesetzt ist, wieviel Arbeit vor 100 Jahren in Pflanzung und Erhalt von 1000 Bäumen gesteckt wurde. Damals war es essentiell für die Ernährung – heute nicht? Aber eigentlich: DOCH!
So hegen und pflegen wir respektvoll jedes kleine Bäumchen und jeden mächtigen Baum.“
– Heidi Mattheß
Wie kann ich mithelfen?
Haben Sie Interesse, mitzuhelfen?
Dann schauen Sie in unser Jahresprogramm, hier sind verschiedene Termine zu finden. Oder rufen Sie uns an, was sonst noch ansteht! Vieles ergibt sich kurzfristig.
Die größte Gemeinschaftsaktion ist im Herbst das Sammeln der Äpfel für den „Tuttlinger Apfelsaft“.
Sinnvolles tun und selbst dabei gewinnen
Der Blick fürs Detail, Verstehen von Zusammenhängen, herrliche Umgebung, Erleben von Wachstum und Vergänglichkeit, Genuss des leckersten Apfelsafts überhaupt.