Biotop- und Landschaftspflege
Licht & Platz für die Natur- und Artenvielfalt
Biotop- und Landschaftspflege in Tuttlingen & Umgebung
Bis vor wenigen Jahrzehnten war unsere Region geprägt von einer kleinstrukturierten Landnutzung. Auch ungünstige „Grenzertragsflächen“ wurden bewirtschaftet – aus Armut, von Menschen, die nichts anderes hatten.
Doch gerade durch extensive Nutzung entstanden naturnahe Kulturlandschaften mit einem großen Reichtum an spezialisierten Pflanzen- und Tierarten, wie Magerwiesen, Trockenrasen, Streuobstwiesen, Feuchtwiesen, Moorwiesen, Wacholderheiden oder Hutewälder.
Nach Aufgabe der Nutzung wachsen diese Flächen wieder zu, und die darauf angewiesenen Arten verschwinden.
Deshalb engagiert der BUND sich in der Biotop- und Landschaftspflege in Tuttlingen und Umgebung.
Dies bedeutet vor allem das jährliche Mähen oder Entfernen von Gehölzen – auch Bäume ausreißen kann Naturschutz sein. Unsere wertvollsten Pflegeflächen sind ein Hangquellmoor und eine ehemalige Wacholderheide.
Hangquellmoor
Die Fläche wird jedes Jahr zwischen Ende August und Anfang Oktober in einer zweitägigen Aktion mit Motorsensen gemäht.
Das Mähgut wird von Hand abgeräumt und von einem Landwirt zum Grünguthof gefahren.
Wacholderheide
Jeden Herbst beseitigen wir Gehölzaufwuchs; nachdem die Fläche inzwischen auch wieder beweidet wird, übernehmen wir die Nachpflege und entfernen die Hecken, die die Schafe stehen lassen.
Das Dankeschön der Natur bei der Biotop- und Landschaftspflege
Die Natur dankt es mit einer reichen Entwicklung von seltenen Pflanzenarten wie Orchideen, Enziangewächsen, Wintergrüngewächsen, Silberdisteln, Golddisteln, Alpen-Maßliebchen, Fettkraut oder Wollgras. Tiere wie Waldeidechsen, verschiedene Schmetterlinge und andere Insekten behalten ihren Lebensraum.
Ansprechpartner
- Berthold Laufer
„Seltene Arten können da leben, wo wir ihnen Licht verschaffen. Ein paar Tage Handarbeit im Jahr erhalten und fördern kleine Naturparadiese!“
– Berthold Laufer
Wie kann ich mithelfen?
- Die Biotop-Pflegemaßnahmen sind überwiegend Handarbeit. Viele Hände schaffen viel, gemeinsam geht es leichter und macht mehr Spaß!
- Für jeden ist etwas dabei: Angefangen von leichter Arbeit, wie Gras zusammenrechen oder Heckenschnitt aufsammeln, über das Aufschichten von Grashaufen oder Heckenschnitt zum Abtransport, bis hin zum Wegziehen großer Grasballen oder Gehölzbündel, oder dem Mähen mit der Motorsense, was den Weg in die Muckibude erspart (… oder ergänzt).
- Je nach persönlichen Möglichkeiten kann man stundenweise oder auch den ganzen Tag mitarbeiten.
- Material wird gestellt.
- Gemeinsame Arbeit in reizvoller Natur in einem netten Team
- Erfahrung mit Biotopen: Wie sind sie entstanden, wie bleiben sie erhalten?
- Arten erkennen und unterscheiden: Seltene Pflanzen- und Tierarten, die man auch bei Führungen während der Blütezeit (im kleinen Rahmen) kennenlernen kann.